Das ewige Pendel

 

Hier etwas ganz Einfaches, sehr leicht nachzubauen und immer wieder verblüffend in seiner einfachen Funktion: Ein "ewiges" Pendel!

Das Pendel in seinem "ewigen" Rythmus   Aus ein paar alten Bauteilen in wenigen Minuten gebastelt...

Das Bild wackelt etwas, weil ich das Pendel zum Fotografieren auf ein weißes Papier gestellt hatte.

Was brauche ich zum Bau des "ewigen" Pendels? Nicht viel! Aus meiner Bastelkiste kramte ich: Einen PNP-Transistor (eigentlich geht fast jeder, ein Germanium-Typ wäre sehr von Vorteil), eine Diode (auch hier ist eine Germanium-Diode am Besten), ein kleiner Magnet, etwas Uni-Leiterplatte, eine Spule (kann man selbst wickeln) und ein bisschen Schaltdraht. Bei mir ist der Transistor ein alter DDR-Typ GC100 und die Diode, genauso alt, eine GA100.

Die Spule ist das Komplizierteste an dem Pendel. Sie sollte aus 2 Wicklungen, jeweils mindestens 300, besser 2000-3000 Windungen bestehen. Wer keine solche Spule zur Hand hat, kann sie sich selbst wickeln. Dazu benötigt man allerdings dünnen Kupferlackdraht, höchstens 0,1mm dick (aus einem alten Relais oder Schütz). Diesen Draht wickelt man dann um einen Eisenkern. Im Notfall tut das schon ein abgesägter Nagel (wie bei mir).Ich habe den Nagel ca. 5mm hinter dem Kopf abgesägt, etwas glatt gefeilt, eine Kunststoffscheibe als obere Spulenbegrenzung aufgeklebt und dann zweimal dreihundert Windungen Kupferlackdraht aus einem alten Relais aufgewickelt. Das hat gerade mal zwanzig Minuten gedauert.

Möchte man die ganze Sache etwas größer bauen, sollte man auf jeden Fall viel mehr Windungen auf die Spule aufbringen. Dann hält die Batterie viel länger und die Funktion ist leichter herzustellen.

Hier nun der Schaltplan des Pendels:

Schaltplan  Die Schaltung sollte kein Problem darstellen...

Ich habe dann die Spule auf die Uni-Platte geklebt und den Rest der Schaltung auf der Unterseite verkabelt.

Der Pendelgalgen ist aus Draht gebogen und verlötet. Hier muss man aufpassen, dass der Magnet tatsächlich immer mittig über die Spule schwingt. Also, die Aufhängung an nur einem Draht funktioniert nicht, da das Pendel dann unkontrollierbare Pendelschwingungen ausführt, die nicht immer über die Spule führen. Dann hört das Pendel sehr schnell auf, zu schwingen. Ich habe, wie man oben auf dem Bild sieht, noch zwei kleine "Haken" oben angelötet, um das Pendel mittig ausrichten zu können. Als "Füße" sind an allen vier Ecken nur ein paar Lötzinn-Kleckse...

Das Schwierigste ist dann das Befestigen des Magneten. Er sollte mit einem Pol nach der Spule zeigen, welcher das genau ist, habe ich leider noch nicht herausgefunden. Da hilft aber Probieren. Ich habe ihn einfach nur angeklebt. Auch der Abstand zur Spule muss durch Probieren ermittelt werden (bei mir ca. 3mm). Als Batterie habe ich eine Lithium-Fotobatterie verwendet. Die Spannung sollte mindestens 3 Volt betragen, besser ist eine 4,5-Volt Flachbatterie oder eine 9-Volt Batterie.

Das Pendel hatte ich vor vielen Jahren schon einmal aufgebaut. Es pendelte damals mit einer 4,5-Volt Flachbatterie mehrere Jahre, bis dann die Aufhängung am Galgen durchgeschliffen war...

Das Pendel oben auf dem Bild habe ich vor ein paar Monaten gebastelt. Es pendelt seitdem noch mit der ersten Batterie...

Aktuell nun hier ein Video des Pendels, nach ca. 2 Jahren ununterbrochener Pendeldauer (MPG): Pendel nach 2 Jahren...  Und hier als AVI: Pendel-AVI...

Man beachte die eingestaubte Umgebung. Es gibt kaum einen Grund, das Teil anzufassen. Da es bei mir auf Arbeit steht, möchte jeder Besucher wissen, was das ist. Da nehme ich es manchmal vom "Sockel". Die Lagerstellen sind völlig schwarz, alle paar Monate mache ich da einen Tropfen WD-40 dran. Sonst wäre der Draht schon lange "durch"...

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Copyright 2008, Heiko Künzel

Gera/Thüringen